Tagung: Gewaltfreier Widerstand in repressiven Zeiten: Strategien des Widerstands und Formen der Unterstützung

14.03.2022

Am 11. und 12. März 2022 fand unsere Jahrestagung zum Thema Ziviler Widerstand statt. Wir hatten über 75 Anmeldungen; gleichzeitig im Raum waren bis zu 60 Menschen. Am Freitag hielt die Bewegungsforscherin Sharon Erickson Nepstad einen grundlegenden Vortrag über die Möglichkeiten zivilen Widerstands. Es ging vor allem darum, wie autoritäre Regierungen zunehmend lernen, mit Repression auf zivilen Widerstand zu antworten, was auch erklärt, warum deren Erfolgsrate, die in früheren Jahrzehnten so hoch war, zurück ging. Aber, so Nepstad, auch die sozialen Bewegungen lernen und passen sich an. Wichtig ist, sich zu organisieren - ein paar spontane Demos auf der Straße reichen nicht aus. Und oftmals muss man "nur" auf den richtigen Moment warten, wo sich ein Fenster auftut, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Am nächsten Morgen ging es dann um Belarus mit einem Vortrag von Olga Karatch von Nash Dom über ihre Kampagne "Nein heißt nein" (Siehe auch hier auf unserer Website). Leider fiel der Vortrag von Christine Meissler über "shrinking space" aus Krankheitsgründen aus, ebenso wie die geplante Arbeitsgruppe von Uli Schieszl zum Zivilen Friedensdienst. Trotzdem haben wir die Zeit gut genutzt, den Morgen mit einer längeren Debatte über die Ukraine und Chancen und ethische Gesichtspunkte gewaltfreien Handelns. Am Nachmittag dann in Arbeitsgruppen zu Chile, der Unterstützung von indigenen Gruppen in Russland, Syrien (Unterstützungsarbeit von Adopt a Revolution) und dem oft erhobenen Vorwurf der Steuerung von Protestbewegungen von außen.

Die Tagung werden wir dokumentieren und als Hintergrund- und Diskussionspapier mit allen Beiträgen veröffentlichen. Hier unten kann schon mal der englische Vortrag von Sharon Erickson Nepstad heruntergeladen werden.